Warten auf Godot – von Samuel Becket
Inszenierung Adnan G. Köse
Irgendwo an einer Landstraße warten die beiden Vagabunden Wladimir und Estragon auf einen Mann namens Godot. Aber Godot kommt nicht. Doch immer, wenn sie beschließen, aufzubrechen, erinnern sie sich wieder an die Verabredung mit ihm und warten weiter, obwohl sie nicht einmal wissen, warum sie mit ihm verabredet sind.
„Warten auf Godot“ zeigt Menschen nach dem großen Crash, verdammt zum sinnlosen Warten ohne Aussicht auf Erlösung. Kaum ein absurdes Theaterstück hat in den vergangenen Jahrzehnten für so viel Aufsehen gesorgt, bis heute gilt der Klassiker von Samuel Beckett als einer der größten Theatererfolge der Nachkriegszeit. Die Neuinszenierung von Adnan G. Köse überträgt die Handlung in die heutige Zeit und thematisiert den Abgrund, an den die Menschheit durch Pandemie und Krieg inzwischen gelangt ist. Worauf muss der Mensch noch warten, bis er endlich erkennt, dass er nur Kraft seines freien Willens die Geschicke ändern kann, um Erlösung zu finden, anstatt sich endlos zu beklagen und auf andere zu verweisen, die er für sein Schicksal verantwortlich macht? Freiheit, Frieden und Glück sind nur durch eigenverantwortliches Denken und Handeln erfahrbar zu machen, und nicht durch Warten auf ein Wunder, das vielleicht niemals eintritt.